Baden-Baden ist für ein Qualifikationsturnier zur Deutschen Florett-Meisterschaft der drei Baden-Württembergischen Landesverbände nicht der kürzeste Weg, aber für die Tettnanger Fechtjugend seit Jahren ein lohnender. Von der U11 bis zur U17 können sich dort an einem Wochenende die Fechterinnen und -fechter mit den Fechthochburgen Tauberbischofsheim, Weinheim, Stuttgart sowie dem nahen Frankreich messen. Den Anfang machte Alexander Neumeister in der U17 und die Vorrundeneinteilung verhieß Ungemach – unter den Gegnern ein vormaliger Deutscher Meister und eine kleinere Runde mit einem Match weniger. Die Tagesform passte jedoch und so ging es nach einem Auftaktsieg gut aufgelegt in die Partie mit dem Deutschen Meister aus Freiburg. Nach vorsichtigem Abtasten übernahm der Tettnanger die Initiative und wurde mit dem 5:2-Sieg belohnt. Auch die beiden folgenden Vorrundengefechte gewann Neumeister und ging auf dem dritten Setzplatz in die K.o.-Finale. Nach dem Freilos im 32.-KO ging es mit Siegen über den Wiesbadener Taapken und den Tauberbischofsheimer Mota-Hehn ins Halbfinale. In einem fairen aber dennoch mit hoher Dynamik geführten Gefecht, fing der Calwer Keller beim 12:12 Neumeister ab und verwies diesen mit 13:15 auf die Bronzemedaille.
In der jüngsten Altersklasse U11 ging Zoe Stratkemper für den TSV in das internationale, 15 Starterinnen zählende Feld. In der Vorrunde erkämpfte sich die dem jüngeren Jahrgang angehörende Tettnangerin bemerkenswerterweise zwei Siege bei ebenso vielen Niederlagen. Nach einer Niederlage im ersten K.o.-Gefecht musste das TSV-Nesthäkchen in den Hoffnungslauf. Nur zwei Siege in Folge würden zurück in den Siegerlauf und damit ins Viertelfinale führen und das machte Stratkemper mit dem 10:5 in der zweiten Partie wahr. Im folgenden Viertelfinale schied die Tettnangerin zwar aus, holte dabei aber als Sechste die beste Platzierung des jüngeren Jahrgangs.
Für Julia Neumeister begann der U17-Wettkampf mit einer Alptraumrunde – alle Fechterinnen der Runde dieses Landesranglistenturniers waren nicht nur in der Deutschen Rangliste platziert, sondern lagen in dieser auch noch vor der TSV-Vertreterin. Trotzdem schaffte es die Tettnangerin, sich im Achtertableau den wertvollen achten Platz zu ergattern und damit einen sehr großen Schritt in Richtung DM zu machen.
Bei den U15-Herren schlug sich Oliver Marosvary im 32.-Feld aus sechs Nationen mit zwei Siegen in der Vorrunde beachtlich. Als Siebzehnter wartete das enge Match gegen den Sechzehnten der Setzliste aus Baden-Baden auf ihn. Die Erwartungen wurden mit einem wahren Krimi erfüllt, bei dem sich keiner der beiden Kontrahenten mehr als einen Treffer absetzen konnte und der mit 14:15 ein trauriges Ende nahm. Die gewonnenen Punkte deuten aber auf ein Happy End hin, aktuell wäre Marosvary bei der DM dabei.
Und dann kam der U20-Wettbewerb des Sparkassen-Cups als Q-Turnier Süd-Baden mit einem großen, hochkarätigen Starterfeld. Erneut wurde großer Fechtsport geboten und Noel Rilling und Alexander Neumeister fühlten sich in den Vorrunden mit nur einer Niederlage bzw. ungeschlagen sichtbar wohl. Das bescherte beiden TSV-Vertretern ein Freilos im 32. K.o.-Finale und mit jeweils 15:8 lösbare 16er-Tableau-Gegner. Neumeister konnte seinen Viertelfinalgegner schnell lesen und bezwingen. Für Rilling stand mit dem Schwäbisch Gmünder Fritz eine ungeliebte Partie an, sind doch Neumeister-Rilling-Fritz als Startgemeinschaft Landesvizemeister und zur Team-DM qualifiziert. Der Tettnanger konnte sich durchsetzen, um nun im Halbfinale auf den zweiten Team-Kollegen Neumeister zu treffen. In einer wechselnden Partie setzte sich Alexander Neumeister am Ende ab und zog ins Finale ein. Dem U17-Fechter zeigte der Stuttgarter Wagner beim 8:15, dass die Luft in der U20 schon etwas dünner ist, aber Silber für Neumeister und Bronze für Rilling lassen die TSV-Jugendfechter zuversichtlich in die Zukunft blicken.