Besondere Aufmerksamkeit verdient beim Stefan-Pokal die Altersklasse U17 „Kadetten“. In dieser Klasse wurde der zum 43.-Mal ausgetragene Pokal ursprünglich gestiftet. Dementsprechend gab es gleich vier TSV-Bewerber um diesen traditionsreichen Pokal. Einen ausgezeichneten Tag erwischten Alexander Neumeister und Finn Wattenbach. Makellos überstand Neumeister die Qualifikationsrunden ohne Niederlage. Wattenbach musste zwar die Niederlage gegen Neumeister hinnehmen, glänzte aber mit einem hervorragenden Trefferindex. Kampflos wollte Paul Stohr seinen Kollegen das Feld nicht überlassen. Er schaltete im Viertelfinale seinen Gegner vom FC München aus, während Max Kiechle seinen ebenfalls aus München stammenden Gegner ziehen lassen musste. Bei drei Tettnanger Halbfinalisten mussten nun Stohr und Neumeister gegeneinander antreten. Mit der Bronzemedaille beendete Paul Stohr das Turnier auf dem Siegerpodest und Neumeister zog ins Finale ein. In seinem Halbfinale gegen einen weiteren Münchner schraubte Finn Wattenbach mit 15:2 seinen Trefferindex weiter nach oben. Mit viel Taktik und gut vorbereiteten Aktionen tasteten sich Wattenbach und Neumeister ab und trieben die Spannung bis zum 5:5 nach oben. Dann waren die Rezepte wohl ausgearbeitet und es folgte ein fulminantes Feuerwerk von sehenswertem Fechtsport für das Alexander Neumeister mit dem Stefan-Pokal und Finn Wattenbach mit der Silbermedaille belohnt wurde.
Bei den Jüngsten waren Leo Miladic und Niclas Künk in der U11 angetreten. Beide schlugen sich in der Vorrunde wacker und gingen mit guten Setzplätzen in die Direktausscheidung. Für den technisch versierten aber jüngeren Niclas Künk entwickelte sich sein Viertelfinale zunehmend zur Kraftprobe, in welchem er von seinem Kontrahenten niedergerungen wurde. Der um ein Jahr ältere Leo Miladic zeigte einmal mehr sein Talent und ging seine Gegner offensiv an. Doch auch defensiv konnte er glänzen und bezwang im Halbfinale den heranstürmenden Münchner. Der „Lauf“ von Leo Miladic hielt an und so hat er nun auch den Stefan-Pokal in seiner noch jungen Sammlung.
In der U13 traten gleich fünf Schützlinge von Trainer Adrian Germanus an. Bei den Mädchen musste die Newcomerin Luisa Weishaupt im Halbfinale der favorisierten Vertreterin aus Biberach den Vortritt lassen. Die Bronzemedaille im erst zweiten Turnier wirkte aber durchaus motivierend. Die Jungen hatten im Zwölferfeld mit einigen Überraschungen zu kämpfen. In der Vorrunde überzeugte Oliver Marosvary mit nur einer Niederlage und Setzplatz vier. Max Grüner qualifizierte sich trotz der vielen, unverschuldeten technischen Probleme als Fünfter. Diese Probleme lösten eine verhängnisvolle Kettenreaktion für die Tettnanger aus: Zuerst traf Max Grüner auf Rubino Mitter und anschließend auf Oliver Marosvary, gegen die er gewinnen konnte. Im Halbfinale kam für ihn dann trotz aller Bemühungen mit der Bronzemedaille das Aus.
Die U15 der Damen verlief nahezu nach demselben Muster. Sabrina Eberhard und Julia Neumeister erkämpften sich in den Vorrunden die guten Setzplätze Vier und Fünf. Im Viertelfinale trafen die beiden folglich aufeinander und erneut musste eine TSV-Vertreterin ausscheiden. Julia Neumeister entschied das Match für sich, ehe sie im Halbfinale von der späteren Siegerin auf den Bronzerang verwiesen wurde.
Obwohl die Fechtabteilung des TSV-Tettnang auf das Florett spezialisiert ist, werden auch mit dem Degen Erfolge erzielt. In der U17 qualifizierte sich Alexander Neumeister über die Vor- und Zwischenrunde mit nur einer Niederlage als Erster fürs Finale. Doch die Niederlage stammte vom Finalgegner aus Novara, Italien und so war der Ausgang fraglich. Mit einer konzentrierten Leistung konnte der Tettnanger diesmal gewinnen und bekam den zweiten Pokal an diesem Tag überreicht. Auch Julia Neumeister erreichte in der U15 das Degen-Finale und gewann Silber.