Der Start in den Teamwettbewerb gelang "Württemberg" nach sicheren Siegen gegen "Nordrhein 3" und "Bayern 1" sehr gut. Im Halbfinale gegen die favorisierten Sachsen, deren Fechter aus Fechtzentren kommen, waren der Finaleinzug und eine sichere Medaille zum Greifen nahe. Denkbar knapp verpasste das WFB-Team mit 43:45 die Sensation. Auch im kleinen Finale um Bronze war gegen Berlin das Match bis zum 32:34 lange offen, ehe Berlin in einem fulminanten Endspurt das Rennen mit 44:37 machte.
Bei einer DM haben auch kleine Fehler eine große Wirkung. Mit zwei sicheren Siegen ging Alexander Neumeister vielversprechend die Vorrunde an. Beim beruhigenden Stand von 3:1 im dritten Gefecht reichten zwanzig unkonzentrierte Sekunden um das Gefecht abzugeben. Ein Angriff nach dem anderen ging am Gegner passé - vorbei und dieser traf und gewann mit Mitstößen. Dann folgte eine Niederlage gegen den Rundenmitfavoriten ehe wieder zwei deutliche Siege folgten. Vier Siege und zwei Niederlagen ergeben einen guten 25. Setzplatz für die Direktausscheidung, aber eben auch keinen sehr guten. Nach einem Freilos im 128.-KO gab es dann im 64.-KO für die kleine Unachtsamkeit aus der Vorrunde gnadenlos in Form des Landesmeisters "Baden-Nord - Württemberg" die Quittung. Obwohl die Partie auf dem Papier mit Nummer 25 gegen 40 eine relativ klare Sache sein sollte, lief es auf der Bahn in den gewohnten Mustern und der Landesmeister zog vorbei. Platz 35 bei der ersten DM in der eigenen Altersklasse unter den Besten 98 Deutschlands ist ein gutes Ergebnis, die verpasste Chance schmerzt jedoch.
Die Newcomerin Sabrina Eberhard, die seit ca. zwei Jahren das Fechten unter Corona-Einschränkungen erlernt hat, sollte so viel wie möglich DM-Turnierluft schnuppern. Durch hohen Trainingseifer, Begeisterung für den Fechtsport, gute Selbsteinschätzung und eine Priese Glück kann sie in dieser kurzen Zeit die U15-Stadtmeisterschaft, die Turnierreifeprüfung für Q-Turniere, Punkte bei der Landesmeisterschaft und die Qualifikation zur DM verbuchen. Konzentriert verfolgte sie ihr Ziel, Treffer gegen die Besten zu setzten. Das gelang ihr immer wieder und, soviel sei verraten, sie wurde nicht 98ste :-)
Ähnlich waren die Zielsetzungen für Julia Neumeister. Die U13-Fechterin verfügt zwar über einige Erfahrung auf Landesebene, aber auf Bundesebene und eine Altersklasse höher war dann Lernen angesagt. Neben einigen Treffern konnte Julia auch einen Sieg in der Vorrunde verbuchen und sich damit für das KO qualifizieren. Etwas holprig kam die Tettnangerin ins unkonventionelle Match, so dass sie einem Rückstand hinterherlaufen musste und mit 7:15 ausschied. Rang 77 und ein Ranglistenpunkt war der Lohn.