TSV Tettnang - TSV Amicitia Viernheim 1:3 (0:1)

Nach zuletzt drei Siegen in Folge mussten die Oberliga-Fußballdamen des TSV Tettnang am Samstag eine schmerzliche 1:3-Heimniederlage gegen den TSV Amicitia Viernheim hinnehmen. Trotz der aussichtsreichen Lage im Vorfeld gelang es dem Gastgeber zu keinem Zeitpunkt, die Gäste zu kontrollieren und ihnen Paroli zu bieten. Viernheim dagegen nutzte die wenigen Torchancen effizient und durfte nach 90 Minuten verdient den ersten Saisonsieg feiern.
Es war ein gebrauchter Samstagnachmittag für die Tettnanger Fußballerinnen. Hoch motiviert und mit großem Selbstvertrauen war das Team von Trainer Alex Haag in die Partie gegangen. Nachdem der Schiedsrichter die Partie anpfiff, war davon allerdings kaum mehr etwas zu sehen oder spüren. Nahezu alles, was den TSV in den vorigen Partien so stark machte, ließ er nun vermissen: Passquoten, Laufwege, Zuordnungen, Zweikampfverhalten, Wille, Überzeugung – in allem blieb der TSV unter seinen Möglichkeiten.
Viernheim dagegen spielte von Beginn an offensiv und setzte den TSV unter Druck. Bereits nach 15 Minuten trafen die Gäste ins Tettnanger Tor, allerdings wurde der Treffer aufgrund einer Abseitssituation nicht gegeben. Die Haag-Elf hatte im Mittelfeld kaum Zugriff und schaffte es nur selten über die Außenangreifer vor das gegnerische Tor. Spätestens dort wurden die Tettnanger Versuche jedoch von der Gästeabwehr zuverlässig entschärft. Kurz vor der Pause dann geriet der TSV erstmals in Rückstand: In Spielminute 39 setzte Svenja Lüger zum Sprint über die Außenbahn an, überlief dabei die gesamte Tettnanger Abwehr und drosch den Ball gekonnt über TSV-Keeperin Michaela Flatz.
Tettnang zeigte sich auch im zweiten Spielabschnitt fahrlässig: Häufige Ballverluste im Mittelfeld gaben Viernheim weitere Chancen. Annika Weidner nutzte ihre nach einem Steilpass und erhöhte auf 2:0 aus Sicht der Gäste (65.). Mitte der zweite Halbzeit gab die Heimmannschaft dann doch noch Lebenszeichen von sich: Die eingewechselte Sara Caesar erzielte nach einer Flanke den Anschlusstreffer zum 2:1 (78.). Zwar versuchte Tettnang, in der Folge mehr Druck nach vorne zu machen, wurde dabei allerdings auch hinten anfälliger. So gelang es den Gästen schließlich in der abschließenden Spielminute, den entscheidenden Treffer zum 3:1-Endstand zu erzielen durch Maja Drinic (90.).
„Wir haben heute nichts von dem auf den Platz bekommen, was wir uns unter der Woche vorgenommen hatten“, erklärte der sichtlich enttäuschte Trainer Haag. „Zu wenig Tempo, zu wenig Durchsetzungsvermögen, wir waren nicht kompakt genug, haben in der Defensive und im Mittelfeld jeden Zweikampf verloren. Viernheim hat das ausgenutzt. Heute hat bei meiner Mannschaft die Einstellung gefehlt – keine war vom Kopf her voll dabei.“

Tore:
0:1 Svenja Lüger (39.), 0:2 Annika Weidner (65.), 1:2 Sara Caesar (89.), 1:3 Maja Drinic (90.)

Zuschauer:
40

Text- und Bildnachweis:
Fabian Repetz (Schwäbische Zeitung)