Weitgehend rund läuft es bei Tettnangs Fußballern im sportlichen Bereich. Getrübt wurde der Rück- und Ausblick bei der Hauptversammlung am Montagabend im Vereinsheim aber durch die prekäre Lage der Sportstätten. Den dringlichen Appell richteten die fast 50 Anwesenden (darunter viele junge Aktive) an die Stadt Tettnang, die Überlegungen in Richtung „Kunstrasenplatz“ voranzutreiben – wohlwissend, dass der Verein allein einen solchen nicht stemmen kann.
Eine Lösung, die gerade für die rund 300 Kinder und Jugendlichen die Trainingssituation entspannen würde, die beim TSV Tettnang in den Mädchen- und Jungenmannschaften dem Ball hinterherjagen. Dass für die A-Jugend ein Trainer gefunden werden muss (Nico Siebenrock war in Nachfolge von Klaus Schwärzler interimsweise eingesprungen), drückte Jugendleiter Klaus-Peter Arnold angesichts dessen weniger als die Misere rund um die Plätze.
Trainer Peter Biberger schilderte für die Frauen II „das Los einer zweiten Mannschaft“, bei der in den 22 Partien der vergangenen Runde 45 Spielerinnen eingesetzt wurden. Sein Fazit angesichts der großen Fluktuation und vielen Jüngeren, die aufgehört haben: „Echt bitter.“
Für die Frauen I blickte Alexander Haag auf „ein geschenktes Jahr“, wäre der TSV doch 2016 aus der Oberliga abgestiegen, wenn nicht die badischen Vereine aufs Aufstiegsrecht verzichtet hätten. So ist Tettnang mit verstärktem und gefestigtem Kader aktuell Siebter. Da zwei Clubs bereits zurückgezogen haben und ein dritter offenbar kurz davor steht, dürfte die weitere Spielzeit der Teamentwicklung dienen.
Die Übersicht für Herren I und II kam vom sportlichen Leiter Thomas Helm. Auch hier schienen die Probleme einer zweiten Mannschaft auf, was sich in 71 Akteuren niederschlug die 2015/16 in „Erster“ oder „Zweiter“ das Dress des TSV trugen. Der Truppe von Robert Pinter wird zudem zugetraut, den bisherigen vierten Platz noch zu verbessern.
Großes Lob galt Trainer Dieter Koch, der es in den vergangenen anderthalb Jahren geschafft habe,aus der Ersten eine Einheit zu formen. „Das passt hervorragend“, sieht Helm die Kombination von Coach und Team auf einem guten Weg.
Einblick in die Finanzen gab Kassier Florian Rosczyk, der für das Jahr 2016 „eine schwarze Null“ erwartet. Möglich ist dies aber nur durch Spenden und Zuschüsse. Von den Kassenprüfern Michael Feil und Ralf Boos erhielt er eine einwandfrei geführte Kasse bescheinigt, sodass die Entlastung der gesamten Vorstandschaft einhellig erfolgte.
„Die Leute waren zufrieden mit eurer Arbeit“, leitete Ehrenvorsitzender Manfred Boos die Wahlen ein, mit denen denn auch das bewährte Team für die nächsten zwei Jahre das Vertrauen bekam.
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ bekräftigte Dieter Koch die Forderung nach einem Kunstrasenplatz: „Wir haben vier Plätze in Tettnang, nutzen können wir anderthalb“, war sein Argument. „Wir sind dran an dem Thema“, pflichtete Harald Franzen für die Gesamt-TSV-Vorstandschaft bei, verwies aber zugleich auf den Kontext – dass es in der Stadt Tettnang generell einen „riesigen Rückstand“ bei den Sportstätten gebe.
Dem Ausschuss gehören an: Peter Nistl (Geschäftsführer), Karin Rasch-Boos (Stellvertreterin), Klaus Peter Arnold (Jugendleiter), Florian Rosczyk (Kassier), Thomas Helm (sportliche Leitung), Claus Veser (Sportanlagen), Rainer Gössl, Thomas Zech (beide Veranstaltungen), Roland Weiß (Öffentlichkeitsarbeit), Anna-Lena Dannecker und Tamara Spahr (beide Sponsoring und Marketing).
Text- und Bildnachweis:
Roland Weiß (Schwäbische Zeitung)