Zwei Wochen nach ihrem Triumph bei der württembergischen Meisterschaft vertraten die C-Mädels des TSV Tettnang den wfv bei der süddeutschen Meisterschaft in Lahr und zeigten zum Abschluss ihrer Hallensaison noch einmal eine grandiose Leistung. Am Ende schrammten sie nur um Haaresbreite am Einzug in das Turnier um die Deutsche Hallenmeisterschaft vorbei.
Dabei zeigten die Mädels von Anfang an keinerlei Respekt vor großen Namen. So lieferten sie dem klar favorisierten Mädels des SC Freiburg zum Turnierauftakt über die bei diesem Turnier ungewohnt lange Spielzeit von 15 Minuten eine Partie absolut auf Augenhöhe und hatten gleich mehrfach die Chance zur Führung. Letzten Endes entschied die größere Abschlussstärke das Spiel mit 2:0 zu Gunsten des Favoriten.
Damit ging es im 2. Gruppenspiel gegen den nordbadischen Meister TSG Lützelsachsen um den Einzug in das Halbfinale und spätestens nach diesem Spiel war jedem in der Halle klar, dass sie die TSV-Mädels besser nicht unterschätzen. Mit enormen Tempo und dem gewohnt hohen Einsatz ließen sie ihren Gegnerinnen keine Luft zu atmen. Aber schon in diesem Spiel zeichnete sich ab, dass sich das Spielglück an diesem Tag nicht unbedingt den TSV-Mädels zugewandt hatte. Gleich dreimal scheiterten die Mädels nach toll herausgespielten Angriffen am Pfosten des gegnerischen Tores. Die Mädels ließen sich aber nicht entmutigen und Muriel Kroflin schaffte es schließlich „mit Gewalt“, den Ball im Tor unterzubringen und so den Einzug in das Halbfinale sicher zu stellen.
Und im Halbfinale ging es letztlich um Alles, denn die beiden Finalteilnehmer hatten die Teilnahmeberechtigung an der Deutschen Meisterschaft sicher. Die TSV-Mädels trafen dort auf den Meister Bayerns, die Spvgg Greuther Fürth, die sich mit 2 Siegen souverän Platz 1 in der Parallelgruppe gesichert hatten. Und es wurde ein unglaubliches Spiel, das später im Rahmen der Siegerehrung als das „beste Spiel des Turniers“ hervorgehoben wurde. Gegen einen ausgezeichneten und körperlich sehr robusten Gegner hielten die TSV-Mädels von Beginn an mit voller Kraft dagegen und es entwickelte sich ein offener temporeicher Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Während Torspielerin Tasnim Khaled ihr Team mit großartigen Paraden gleich mehrfach vor einem Rückstand bewahrte, trafen auf der Gegenseite zunächst Franziska Gaus den Pfosten und kurz darauf hämmerte Muriel Kroflin einen Schuss an die Unterkante der Latte. Dann ließ Cathrin Geßler die TSV-Mädels tatsächlich vom Finaleinzug träumen, als sie sich ein Herz nahm und mit einem noch abgefälschten Distanzschuss den Führungstreffer quasi erzwungen hatte. Aber durch einen Freistoßtreffer gelang den Mädels aus Franken dann doch noch der Ausgleich, allerdings dank einer sehr strittigen Entscheidung der Schiedsrichter, hatte doch eine gegnerische Spielerin Torspielerin Tasnim Khaled bei der Ausführung des Freistoßes klar behindert. So musste das 6m-Schießen die Entscheidung bringen und nachdem auch dieses in die Verlängerung ging, hatten die Mädchen aus Fürth schließlich das bessere Ende für sich.
Im bedeutungslosen Spiel um Platz 3 - wieder gegen den SC Freiburg - durften dann überwiegend die Mädels ran, die bisher nicht so viel zum Einsatz gekommen waren. Aber auch in diesem Spiel zeigten sie ihr ganzes Können. Aber spätestens als Sophie Hoffmann den Ball zum insgesamt sechsten Mal im Turnier an den Pfosten setzte, war jedem klar, dass sich das Glück an diesem Nachmittag nicht gerade die TSV-Mädels ausgesucht hatte. Am Ende gab es eine 0:1-Niederlage und Platz 4 in der Endabrechnung.
Natürlich gab es Tränen nach dem unglücklichen Aus im Halbfinale. Das ändert aber nichts daran, dass die Mädchen - wie schon auf ihrem Weg zur württembergischen Meisterschaft – eine grandiose Mannschaftsleistung zeigten und mit Lob von allen Seiten geradezu überschüttet wurde. Auch dem Nachwuchsscout des SC Freiburg ist nicht entgangen, welch gute Jugendarbeit im Bereich des Mädchenfussballs beim TSV Tettnang gemacht wird.
Die C-Mädels des TSV Tettnang spielten mit:
Tasnim Khaled, Cathrin Geßler (1), Jana Gut, Sophie Hoffmann, Muriel Kroflin (1), Madeline Veser, Ramona Blank, Franziska Gaus, Sophia Schäfer, Mira Müller.