„Seinem“ TSV Tettnang hat er bis zum Schluss die Treue gehalten. Im Alter von 67 Jahren ist Werner Boos verstorben, der der Fußballwelt als „Bobe“ in Erinnerung bleiben wird. Im Gedächtnis ist er nicht, weil er als Spieler oder Trainer Erfolge gefeiert hat, sondern weil er über vier Jahrzehnte hinweg als Mannschaftsbetreuer die „gute Seele“ der Fußballer war.
Was auch hieß, dass er mit Gegner oder Schiedsrichter anecken konnte, wobei dies eher in den frühen Jahren angesiedelt war. Späterhin vollzog der leidenschaftliche TSVler eine Entwicklung, die ihn selbst zum Schiedsrichter und Schiedsrichter-Beauftragten werden und – sicherlich auch Ausdruck der jahrelang zehrenden Krankheit – Ruhe und Demut einkehren ließ.
Erst im Februar hatte Bobe Boos noch aufrichtig warmen Applaus erhalten: Bei der Jubiläums- und Familienfeier anlässlich dessen, dass der TSV vor 45 Jahren seinen Siegeszug in die Schwarzwald-Bodenseeliga angetreten hatte, wurde sein Beitrag dazu gewürdigt. Der lag unter anderem darin, als „Mädchen für alles“ dafür zu sorgen, dass sich Frieder Schömezler, Wolfgang Holz und Co. aufs Fußballerische konzentrieren konnten. Ein Service, den nach dieser Generation zwei bis drei weitere zu schätzen wussten. Der „Boos Bobe“ richtete seine Kraft und sein Engagement nicht nach dem Erfolg aus: Für den TSV Tettnang hat er mit all seiner Energie gelebt, hat ihn mit Herzblut atmosphärisch geprägt – und verdient es, so in Erinnerung zu bleiben.