Ab der kommenden Saison 2017/2018 wird Vivien Wagner wieder im Trikot des TSV Tettnang auflaufen. Die heute 20-Jährige aus Heiligenberg ist während der Saison 2012/2013 schon einmal für den TSV aufgelaufen – damals allerdings als 16-Jährige im Oberligateam der Tettnanger B-Juniorinnen. Nach mehreren Stationen in der U17-Bundesliga, der Frauen-Bundesliga sowie der zweiten Bundesliga kehrt sie nun wieder in ihre Heimat am Bodensee – und damit zum TSV – zurück. Bereits beim Pokalhalbfinale gegen SV Alberweiler hatte sie ihren ersten Einsatz. Im Gespräch mit Fabian Repetz erzählt die TSV-Stürmerin rund um ihre bisherigen Stationen, über ihre berufliche Laufbahn und ihre sportlichen Ambitionen für die kommende Oberligasaison.
Frau Wagner, zwischen 2013 und heute haben Sie für einige Verein in unterschiedlichen Ligen gespielt. Welche waren dabei die wichtigsten für Sie?
Mit 16 Jahren bin ich zunächst nach Freiburg gewechselt und habe dort ein Jahr in der U17-Bundesliga gespielt. Die Hinrunde dort war durchaus erfolgreich, die Rückrunde dann eher weniger. Nach einem Jahr dort bin ich zum SC Sand in die Frauen-Bundesliga. Das war für mich als 17-Jährige ein echtes Highlight. Dort konnte ich mich gut weiterentwickeln, wechselte jedoch nach einem Jahr wiederum nach Crailsheim in die 2. Bundesliga. Dort hatte ich viele Verletzungen und konnte nur eine halbe Saison spielen. Danach bin ich in die Schweiz, um etwas völlig Neues auszuprobieren beim FC Aarau (Schweizer Nationalliga B). Ein anderes Land, andere Mentalität, anderer Fußball. Das hat mir gutgetan. Danach bin ich wieder zurück in meine Heimat und habe dort zuletzt für den 1. FFC Niederkirchen gespielt (2. Bundesliga). Das Highlight meiner Jugendzeit ist allerdings nach wie vor das Jahr in Tettnang, in dem wir den Aufstieg in die Bundesliga geschafft haben.
Sie sind direkt aus dem Jugendbereich in die Frauen-Bundesliga gewechselt. Was war für Sie der größte Unterschied zwischen dem Jugend- und dem Aktivenbereich auf diesem Leistungsniveau?
Das Körperliche, die Geschwindigkeit und die Spielintelligenz sind etwas ganz anders bei den Aktiven und nicht mit dem Jugendbereich zu vergleichen. Es war zunächst sehr schwer, mich diesem hohen Niveau anzupassen. Ich musste natürlich zuerst viel einstecken und viel lernen – wofür ich im Nachhinein natürlich auch dankbar bin. Aber im ersten Moment erwischt einen das wohl eiskalt.
Wie kam das neuerliche Engagement mit den Oberligadamen des TSV Tettnang nun zustande?
Das hatte für mich vorrangig finanzielle Gründe. Ich habe bisher in Niederkirchen ein FSJ gemacht – dabei verdient man nicht allzu viel Geld. Als ich in Freiburg war, habe ich eine Wirtschaftsschule besucht, die ich allerdings aufgrund des Wechsels in die erste Bundesliga abbrach. Dazwischen habe ich immer versucht, zu arbeiten und meistens mit Minijobs Geld zu verdienen. Daher habe ich mich jetzt für eine Ausbildung in meiner Heimat entschieden – der Lebensunterhalt geht jetzt einfach vor. Ich freue mich dennoch wahnsinnig auf die Tettnanger Mannschaft und die neue Saison – die Lust am Fußball brennt natürlich immer noch mehr denn je.
Sie spielen in der kommenden Saison in der Oberliga Baden-Württemberg. Was haben Sie sich dafür vorgenommen?
Das ist sehr spannend für mich. Ich möchte dem Team so gut es geht helfen und wenn möglich sogar aufsteigen. Dafür werde ich mein Bestes geben. Auch das Wiedersehen mit einigen bekannten Gesichtern hat mich sehr gefreut. Ich selbst will mich natürlich auch weiterentwickeln, zum Beispiel meinen linken Fuß verbessern, und noch mehr Sicherheit beim Toreschießen bekommen.
Text- und Bildnachweis:
Fabian Repetz