Eine bärenstarke erste Halbzeit hat dem Karlsruher Sport-Club (KSC) am siebten Spieltag der Oberliga Baden-Württemberg genügt, um beim TSV Tettnang am Ende knapp die Oberhand zu behalten. Zwar kamen die Gastgeberinnen nach der Pause wie verwandelt aus der Kabine. Doch mehr als der 1:2-Anschlusstreffer der eingewechselten Sandra Trautwein sprang während der Schlussoffensive nicht heraus.
„Wir haben in der Anfangsphase null Zugriff gehabt und keine Ruhe ins Spiel gebracht. Das, was wir uns in den ersten zehn Minuten vorgenommen haben, nämlich offensives Pressing, hat uns der KSC vorgemacht“, sagte Alexander Haag nach Spielschluss. Der TSV-Coach war mit dem Auftritt seiner Mannschaft nach der Pause sehr zufrieden – und trauerte im selben Atemzug den drei verlorenen Punkten nach. „Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre heute ein Unentschieden gerecht gewesen“, ist sich Haag im Nachhinein sicher.
Wobei ein größerer Vorsprung für die Gäste aus dem Badischen als das 2:0 zum Seitenwechsel mehr als verdient gewesen wäre. Vor rund 40 Zuschauern im Tettnanger Riedstadion war der KSC von der ersten Minute an hellwach auf dem Platz präsent, hatte durch einen Pfostenschuss von Lisa-Marei Halm (4.) die erste große Torchance in der Partie und ging nur sechs Minuten später durch Anna Rogee mit 1:0 in Führung.
Zwei nicht gegebene Abseitstreffer (13./30.), ein Alleingang von Gästestürmerin Fabien Eichler, gestoppt von TSV-Torhüterin Celina-Fiona Pfender mit nicht ganz legalem Einsatz in höchster Not und ein Freistoßball von Sara Hemmer, welchen Pfender gerade noch zur Ecke um den Pfosten lenken konnte: Der KSC war fast pausenlos am Drücker und stellte durch einen schönen Lupfer von Melissa Zweigner kurz vor der Pause auf 2:0.
Ein ganz anderes Bild in der zweiten Halbzeit: Da übernahm Tettnang von Beginn an die Initiative, kontrollierte über weite Strecken das Spiel – und belohnte sich mit dem 1:2. Sandra Trautwein, erst kurz zuvor ins Spiel gekommen, fackelte halblinks im Strafraum nicht lange und netzte per Drehschuss ein. In der Schlussphase drängte der TSV auf den Ausgleich, Karlsruhe verteidigte zäh und brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. „Uns hat heute die Cleverness gefehlt“, resümierte Haag die zweite Saisonniederlage, wodurch seine Mannschaft auf den siebten Tabellenrang abrutschte.
Text- und Bildnachweis:
Fabian Repetz (Schwäbische Zeitung)