Mike Gleich ist nicht mehr Trainer des Fußball-A-Ligisten TSV Tettnang. Er warf manchen Spielern mangelndes Engagement vor. Im Gespräch mit SZ-Redakteur Giuseppe Torremante relativierte Thomas Zech, Spieler des TSV, die Aussagen und betonte, dass der Verein in der Vergangenheit auch Fehler gemacht habe.
Herr Zech, Mike Gleich wirft hin. Waren Sie überrascht?
Er übernimmt zur neuen Saison den Bezirksligisten Weingarten und da sind seine Perspektiven deutlich besser als bei uns. Er hat allerdings recht, wenn er die Einstellung im Team des TSV kritisiert.
Können Sie das konkretisieren?
Die Einstellung mancher Spieler zum Fußball lag ihm schwer im Magen. Es gibt Dinge, die wichtiger sind als unser Sport. Als Trainer bereitet er seine Übungseinheiten intensiv vor und dann kann er vieles gar nicht machen, weil die Leute fehlen. Als Beispiel nenne ich die Viererkette. Wenn nur zwei Abwehrspieler da sind, dann kannst du sie nicht trainieren. Die mangelnde Trainingsbeteiligung ist auch der Grund, warum es bei uns sportlich nicht läuft.
Was ist beim TSV Tettnang seit dem Abstieg aus der Landesliga und später aus der Bezirksliga nicht rund gelaufen?
Es fehlen heute die Führungsspieler und auch die Fußballer, die zwischen 27 und 30 Jahre alt sind. Als ich als Jugendlicher zum TSV kam (1996) hatte ich solche Spieler, die die anderen mitrissen. Der TSV hat in den erfolgreichen Jahren in der Landesliga und Bezirksliga dem Nachwuchs nicht die Chance gegeben. Wir haben Spieler von außerhalb geholt. Heute haben wir viele ganz junge Spieler und nur zwei alte Hasen mit mir (33 Jahre) und Christian Rasch (35). Das ist zu wenig und der Tabellenstand zeigt es. Vor dem Rückrundenstart stehen wir mit 17 Punkten auf Platz neun.
Wird es einen neuen Trainer für den Rest der Saison geben?
Ich bin in den Entscheidungen nicht eingebunden, aber ich vermute mal, dass wir eine interne Lösung finden werden. Unser Ziel ist der Klassenerhalt und in den kommenden Jahren der Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga. In diese Liga gehört der TSV Tettnang.
