Zur Saison 2015/2016 wird Dieter Koch neuer Trainer der A-Liga-Fußballer des TSV Tettnang. Der 51-Jährige trainierte bis Herbst 2014 den Bezirksligisten VfL Brochenzell, mit dem er in der Saison 2013/14 den Aufstieg schaffte. Koch folgt damit auf Mike Gleich, der sein Engagement beim TSV Tettnang nach weniger als einer Saison beendete. Im Interview mit SZ-Mitarbeiter Fabian Repetz erklärt Koch, an welchen Stellschrauben er beim TSV ansetzen möchte und wo er sein neues Team in einem Jahr sieht.
Herr Koch, ab Sommer übernehmen Sie den TSV Tettnang als Trainer der ersten Herrenmannschaft. Wie kam das Engagement zustande?
Der TSV ist in Person von Karin Rasch-Boos und Peter Nistl an mich herangetreten und hat mich gefragt. Da ich sie schon sehr lange kenne und mir der TSV als Traditionsverein in der Region ebenfalls bekannt ist, habe ich mich dazu entschieden, dieses Engagement einzugehen. Der TSV ist als Verein eine reizvolle Herausforderung, was ich sehr gerne mag.
Das Miteinander im Team, die personelle Situation und die Trainingsbeteiligung wurden von Ex-Coach Mike Gleich zuletzt bemängelt und waren in Summe mit ein Grund für die Trennung von Verein und Trainer. Wie sehen Sie diese Punkte?
Ich habe mir inzwischen einige Spiele des TSV angesehen und habe das Gefühl bekommen, dass die Spieler hier etwas erreichen wollen. Wenn man dieses Hobby betreibt, sollte man ein Ziel verfolgen. Das erwarte ich sicherlich von jedem. Die regelmäßige Trainingsteilnahme ist dafür Voraussetzung und nicht diskussionswürdig. Ich sehe großes Potenzial in den Spielern und glaube, sie können Einiges erreichen – auch wenn alle dafür einen Zahn zulegen müssen. Wichtig dafür ist insbesondere, dass Trainer und Mannschaft eng miteinander kommunizieren und ein gutes Verhältnis haben.
Wo sehen Sie den TSV Tettnang in einem Jahr?
In der Tabelle weit vorne (lacht). Klar ist es sicherlich nicht der Anspruch eines TSV Tettnang, dauerhaft in der Kreisliga zu spielen. Ich persönlich denke auch, dass der TSV eher in die Bezirksliga gehört. Natürlich kann ich nichts versprechen, sondern nur daran arbeiten, dass es in diese Richtung geht. Zunächst ist es unser Ziel, in der kommenden Saison irgendwo auf den Plätzen eins bis vier zu landen.
Mit Thomas Zech und Christian Rasch stehen derzeit zwei erfahrene Routiniers im Kader des TSV. Können Sie auch in der kommenden Saison auf diese beiden Spieler bauen?
Das würde ich mir wünschen. Beide sind absolut wichtige Spieler, die den Jungen ein Vorbild sind und der Mannschaft Halt geben – sofern sie fit sind. Aber klar ist auch: Bei beiden können wir uns sicherlich nicht darauf verlassen, dass sie uns ständig zur Verfügung stehen werden – warum auch immer. Ich sehe hier auch mehr und mehr jüngere Spieler in der Verantwortung, Führung zu übernehmen. Wichtig ist aber vor allem, dass wir eine gute Mischung aus Jung und Alt haben und beide mit einem respektvollen Umgang unter einen Hut bekommen.
Ihre Brüder Holger und Michael Koch waren bei Ihrem vorigen Verein in Brochenzell ebenfalls in die Trainingsarbeit eingebunden. Wird dies beim TSV Tettnang erneut der Fall sein?
Teilweise. Mein Bruder Michael ist bereits als Torwarttrainer im Jugendbereich des TSV aktiv. Aber ich denke, er wird auch im Aktivenbereich in derselben Funktion eingesetzt. Holger dagegen ist auf der Suche nach etwas Anderem, wir müssen das auch nicht zusammen machen. Er will auch als Aktiventrainer einer ersten Mannschaft arbeiten – ich kann das gut verstehen.
Wie sieht Ihre Vorbereitung auf die Saison konkret aus?
Ich trete mein Amt offiziell Anfang Juli an, in der Woche beginnt die Vorbereitung. In dieser Zeit trainieren wir auch vier- bis fünfmal pro Woche, um die Kraft für die Saison aufzubauen. Es wird fünf Testspiele geben und voraussichtlich ein Trainingswochenende. Das Training ist intensiv und durchaus anspruchsvoll. Aber nur so kommen wir dorthin, wo wir hinwollen.
Bild- und Texthinweis: Fabian Repetz (Schwäbische Zeitung)