Am vergangenen Sonntag stand das Duell des TSV Tettnang gegen den SV Neuravensburg an, kurios ist, das erste Mal in dieser Saison treffen die beiden Teams aufeinander. Das Hinspiel wird erst in zwei Wochen gespielt. Die Rollen waren klar verteilt, der SVN als Tabellenletzter, mit einer knappen Niederlage gegen den Tabellenführer aus Baindt in der Vorwoche, ging als Underdog in die Partie. Tettnang hatte in den letzten zwei Ligaspielen verloren, konnte aber den Viertelfinaleinzug im Pokal gegen den SV Karsee feiern.
Neuravensburg begann besser und hatte mehr Spielanteile. Die erste Möglichkeit folglich auch für den SVN nach einem Eckball, wo Stolberg zum Kopfball kam, allerdings das lange Eck knapp verfehlte (5.). Kurz darauf war es wieder Stolberg der sich auf der linken Außenbahn geschickt wurde, sein Abschluss allerdings war kein Problem für Keeper Geibel. Tettnang war in dieser Phase noch gar nicht im Spiel und auch nicht präsent genug in der Defensivarbeit. Was der SVN in der 17. Minute fast nutzen konnte, Kapitän Rief zog aus 20 Metern ab, Geibels Fingerspitzen und die Latte im Verbund verhinderten den Einschlag. Der TSV war danach etwas wacher und kam zu Halbchancen, die allesamt aber nicht gefährlich Richtung Tor kamen.
Neuravensburg verpasst es in dieser Phase sich klare Tormöglichkeiten zu erspielen. Es fehlte jeweils der letzte Schritt eher am Ball zu sein oder der entscheidende Steckpass. Die größte Chance für den TSV dann in der 39. Minute nach guter Seitenverlagerung von Basic auf Tabler, dieser bediente mustergültig den einlaufenden Caner in der Mitte, allerdings gehören Kopfbälle nicht zum Spezialgebiet des Routiniers und so ging der Ball knapp über die Latte (40.). Kurze Zeit später war es wieder Stolberg der einen langen Ball erlaufen konnte und von 16ner Höhe knapp am Kasten vorbeischoss (42.). Wiederum im Anschluss ein guter Ball von Caner auf Riess, welcher sich gegen den SVN Verteidiger behaupten konnte, sein Abschluss wurde von SVN Keeper Pogutter geradeso über die Latte gelenkt (44.). Kurz darauf war Halbzeit im sonnigen Riedstadion.
Halbzeitfazit: Der SVN hatte in Hälfte eins mehr Spielanteile und war präsenter in den Zweikämpfen, vor allem zu Beginn der Partie. Allerdings verpasste der Tabellenletzte oft das letzte Zuspiel oder die entscheidende Idee. Danach flachte das Spiel etwas ab und erst gegen Ende gab es einige Möglichkeiten. Insgesamt wohl ein verdientes unentschieden zur Pause aufgrund der Chancen auf beiden Seiten.
Die 2. Hälfte begann und Tettnang legte los wie man es eigentlich auch in der 1. Hälfte erwartet hätte. Ein Abschlag vom SVN kam postwendend zurück, Riess verlängerte geschickt auf Geßler, welcher allein auf Keeper Pogutter zulief, der Abschluss war etwas zu zentral, weshalb Bogutter sich auszeichnen konnte (46.). In der 56. Minute war es wieder Geßler der den Rebound eines Eckballs erlaufen konnte und den Ball nochmal scharf machte, die Flanke fand den Kopf von Riess, der Ball flog allerdings knapp über das Lattenkreuz. Es ergaben sich in der Phase des Spiels weitere Halbchancen für Tettnang, allerdings wurden die Situationen zum Schluss nicht ganz perfekt ausgespielt, weshalb es nicht für mehr reichte.
Bis zur 75 Minute flachte das Spiel dann ab, bis Geßler sich gut durchsetzen konnte und Caner am zweiten Pfosten sah, die Flanke kam, doch Caner entschied sich dieses Mal zur Annahme, weshalb die SVN Verteidigung zur Stelle war und den Abschluss blocken konnte. Die Erlösung aus Tettnanger Sicht dann in der 78. Minute. Caners Freistoß aus dem Halbfeld wurde unglücklich von einem SVN Verteidiger verlängert, der Ball sprang zu Sprenger, welcher im Rückwärtslaufen irgendwie den Ball mitnehmen konnte, in der Folge fackelte er nicht lange und vollendete mit dem Außenrist. Das erlösende 1:0 für den TSV und noch 10 Minuten auf der Uhr, in welcher die Neuravensburger alles nach vorne warfen.
In der 80. Minute dann auch eine gute Chance für den SVN, in Person von Kuhn, welcher die Hereingabe von Rädler knapp über den Tettnanger Kasten setzte. Tettnang machte sich in dieser Phase selbst das Leben schwer, durch unnötige Fehlpässe, gepaart mit einer zu schwachen Rückwärtsbewegung kam der SVN immer wieder in Abschlusssituationen oder Standards. Wie auch in der letzten regulären Minute des Spiels, als durch ein Stellungsfehler der TSV Defensive in der Mitte Berle zum Schuss kam, der Ball tischte allerdings unglücklich auf und so landete der Abschluss über dem Fangzaun. Nach 3 Minuten Nachspielzeit pfiff Schiri Grieser die Partie ab.
Fazit: Der TSV erringt einen knappen Heimsieg gegen den aufopferungsvoll kämpfenden SV Neuravensburg. Die erste Hälfte war aus Tettnanger Sicht zu wenig was die kämpferische, läuferische und spielerische Leistung angeht. Im zweiten Abschnitt war es deutlich verbessert und man fand spielerische Lösungen gegen die Defensive des SVN, vor allem in den ersten 20 Minuten des zweiten Spielabschnitts. Dennoch ließ man auch gegen Ende der Partie wieder etwas nach, was mit ein bisschen Glück für den SVN auch im Ausgleich hätte resultieren können. Dennoch ist der Sieg nicht unverdient und man kann mit breiter Brust ins nächste Spiel gehen.
Welches bereits am Donnerstag, zu Hause gegen den SV Kressbronn um 18:00 Uhr startet. Bevor es dann am Sonntag zum nächsten Derby an die Schussen zum SV Kehlen geht. Spielbeginn ist wie üblich 15 Uhr. Wir hoffen auch in den nächsten beiden Spielen wieder TSV Derbyfans am Spielfeldrand sehen zu können. Der SV Neuravensburg spielt auch am Donnerstag und zwar gegen den SV Kehlen, bevor es am Sonntag gegen den SV Weingarten wieder um weitere wichtige Punkte im Abstiegskampf geht.
Bericht
Oliver Sprenger
TSV Tettnang