Auf 101 Jahre blicken Tettnangs Fußballer zurück, und schon jetzt lässt sich sagen: Das Jahr 2020 ist einzigartig und wird als außergewöhnlich wie herausfordernd in Erinnerung bleiben. Bei all dem ist – coronabedingt -- der sportliche Aspekt für die 20 Mannschaften in einer Weise in den Hintergrund getreten, wie es vor einem Jahr nicht vorstellbar schien. Und zugleich wird dem Kräftemessen (ja schon dem Training) auf dem grünen Rasen mit einer Leidenschaft entgegengefiebert, wie es sich nur wünschen lässt.
Dass der TSV guter Dinge ist, diese schwierige Zeit gut zu bewältigen, liegt an den vielen treuen Unterstützern und Sponsoren, dank derer die finanzielle Seite keinen Grund zur Beunruhigung gibt.
Die Saison 2019/20 ließ sich im Frühjahr aufgrund des Lockdowns nicht mehr fortsetzen. Ailingen hieß der Aufsteiger aus der Kreisliga A2 in die Bezirksliga, Tettnang wurde Dritter. Unverhofft fand der Bezirkspokal eine Fortsetzung, die der TSV mit einem Sieg in Arnach anging. Die Niederlage im Halbfinale gegen Unterzeil bleibt nicht nur der verpassten Chance wegen im Gedächtnis, sondern auch weil Tettnangs Fußballer ein beispielhaftes Hygienekonzept erarbeiteten und umsetzten, das doch wieder 100 Zuschauern den Weg ins Ried ermöglichte.
Erst Zwangspause, dann Sommerpause: Ihr folgte ein Saisonstart, der nichts zu wünschen übrig ließ. Sowohl erste als auch zweite Herrenmannschaft überwintern auf Tabellenplatz 1 und hatten gehofft und für den Fall geschwitzt, dass sie ab Dezember nochmals spielen dürften (was nun endgültig vom Tisch ist). Bemerkenswerte Erfolge, an die sowohl Michael Steinmaßl/Martin Krafcsik als auch Peter Biberger mit ihren ehrgeizigen Teams im Frühjahr anknüpfen wollen. Wenn nicht schon im Februar einer von fünf Spieltagen nachgeholt wird, soll es am 7. März mit dem Match in Eriskirch weitergehen.
Mit unterschiedlichen Zielsetzungen bereiten sich die Frauen und B-Juniorinnen auf den Spielbetrieb 2021 vor. Die Oberliga-Frauen wollen das Tabellenende verlassen, das sie nach fünf von 28 Spieltagen innehaben. Die Frauen II kämpfen in der Regionenliga ebenso um die Meisterschaft wie die TSV-B-Juniorinnen in der EnBW-Oberliga. Auf so allerhand müssen Tettnangs Fußballer und ihre Anhänger in diesem Winter verzichten – das beginnt beim Christbaumverkauf samt Weihnachtssingen und reicht über die Weihnachtsfeier und den Trainingsbetrieb bis zum ifm-Cup und zur Turnierwoche der Jugendlichen in der Carl-Gührer-Halle. Wäre sie nicht ausgefallen, hätte sie die erste Bewährungsprobe für Andreas Müller dargestellt, der im November Klaus Schwärzler als Jugendleiter abgelöst hat. Ihm gilt für drei Jahre immensen Einsatzes in dem Amt der Dank aller Tettnanger Fußballfreunde. Ein großer Trost in dieser Zeit: „Bis auf ganz wenige Ausnahmen halten unsere Partner/Sponsoren auch in diesem schwierigen Jahr, verbunden mit der COVID-19 Pandemie, zum TSV Tettnang und bezahlen den vollen Betrag an Sponsoren-Geldern“, hebt Abteilungsleiter Christian Rasch dankbar hervor.
Konkret: „Gerne nenne ich hier die ifm Tettnang, die uns immer großzügig unterstützt und auch Hauptsponsor des ifm-Hallencups ist. Auch durch unseren letztjährigen Arbeitseinsatz bei der 50 Jahr Feier des Unternehmens, als rund 200 TSVler im Einsatz waren, kann man von einer ganz speziellen Partnerschaft sprechen“, ordnet Rasch ein.
Zudem hebt er die Firma Marschall Metallbau in Tettnang-Bürgermoos hervor. Schon lange unterstütze sie den TSV - „und zum bisherigen Sponsoring hat die Firma Marschall dieses Jahr beide aktiven Herrenteams großzügig bei der neuen Ausrüstung unterstützt“. Diese beiden und alle weiteren Partner tragen laut Christian Rasch einen großen Teil dazu bei, „dass wir gut durch die Krise kommen. Für uns als Verein ist es auch nicht einfach, uns fehlen Einnahmen aus Festen und Veranstaltungen. Deshalb sind wir sehr froh und sehr dankbar für diese tolle Unterstützung“.