LUSTENAU (jgp) - Um ein Haar hätten die Bezirksliga-Handballer der HSG Langenargen-Tettnang ihr Spiel beim Tabellendritten Lustenau am Samstagabend noch gedreht. Vier Minuten vor Schluss hatte die HSG einen zwischenzeitlich auf sieben Tore angewachsenen Vorsprung der Vorarlberger auf zwei Tore dezimiert - und hatte sogar die Chance zum 27:28-Anschlusstreffer. Die blieb leider ungenutzt, Lustenau traf zweimal hintereinander und erhöhte bis zum Schlusspfiff auf 34:27. Zur Halbzeit hatte es 17:10 gestanden.
"Dieses Spiel zu gewinnen, wäre auch nicht verdient gewesen", sagte nach der Partie Langenargen-Tettnangs Ersatztrainer Christian Rodinger, der den verhinderten Heino Stieger vertrat. Dennoch zeigte dieser späte Zwischenspurt, wozu selbst eine Rumpftruppe der HSG imstande ist. Bei Langenargen-Tettnang fielen beide etatmäßigen Torhüter aus; Alfons Müller aus der dritten Mannschaft machte seinen Job aber sehr gut und ermöglichte die Fast-Wende in der zweiten Halbzeit erst mit seinen Paraden. Daneben hatte Christian Rodinger gerade einmal acht Feldspieler zur Verfügung.
Als es da nach einer Viertelstunde 7:1 für Lustenau stand, "habe ich schon das Schlimmste befürchtet", gestand Rodinger nach dem Spiel. Langenargen-Tettnang spielte aber frei auf. Zwar scheiterte die HSG insbesondere in der ersten Halbzeit viel zu oft am Lustenauer Schlussmann; die Gastgeber nutzten das für Konter und leichte Tore. Als Lustenau aber seinen Keeper wechselte, lief es im Angriff von so gut wie allen Wurfpositionen besser für Langenargen-Tettnang. "Wir haben die eingelullt", berichtet Christian Rodinger - mit dem bekannten Ausgang.
"Angesichts der Tabellenlage und unserer Personalsorgen hat natürlich niemand mit einem deutlichen Sieg von Langenargen-Tettnang gerechnet", sagte Rodinger. Obwohl der Lustenauer Heimsieg erwartbar war, zollte der Ersatzcoach dem Team Respekt für die starke Leistung.
Die Ausgangslage im Abstiegskampf hat sich am Wochenende übrigens nicht verändert: alle Konkurrenten von Langenargen-Tettnang haben ebenfalls verloren, beziehungsweise Langena/Elchingen II hat Vöhringen II besiegt und damit deutlich auf den letzten Tabellenplatz verwiesen. Die HSG hofft jetzt auf Punkte aus dem Heimspiel in Ehingen - und dass da wieder mehr Spieler zur Verfügung stehen.
HSG: Alfons Müller; Dominik Behr (6), Christian Brandt (1), Marc Dreher (4), Valentin Hirsch (6), Marius Längin (2), Sebastian Schwärzler (1), Fabian Stieger (4), Christian Zocholl (3/2).