LANGENAU (jgp) - Die HSG Langenargen-Tettnang spielt kommende Saison weiter in der Handball-Bezirksliga. In einem dramatischen Finish hat die HSG am Samstagabend beim Tabellennachbarn Langenau-Elchingen II das Spiel gedreht und mit einem 28:26-Auswärtserfolg den Klassenerhalt gesichert. Der einstellige Tabellenplatz ist dem Team von Trainer Heino Stieger damit nicht mehr zu nehmen. "Und der war ja unser Saisonziel", sagte Stieger nach der Partie.
So viel Understatement muss man sich leisten können. Die HSG war mit einer Rumpftruppe nach Langenau gefahren und Stieger hatte auch keine Routiniers dazugeholt, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Umso mehr wurde die Partie zu einem Schlüsselspiel der laufenden Saison. Heino Stieger zog nach der Partie Parallelen zu der Partie bei Vöhringen II Ende Januar: Auch da reiste die HSG in Notbesetzung an, auch da holte sie in einem umkämpften Spiel zwei wichtige Punkte.
Zehn Minuten vor Schluss sah es am Samstagabend gar nicht danach aus, als ob Langenargen-Tettnang den entscheidenden Sieg in Sachen Klassenerhalt holen könnte. Quasi mit dem Halbzeitpfiff hatte die HSG 11:10 in Führung gehen können, verlor nach Wiederanpfiff aber rasch an Boden. Im Angriff lief es nicht rund, zu zaghaft die Spielweise, zu halblebig die Wurfversuche - die Gastgeber lagen 24:20 vorn.
Binnen acht Minuten machte Langenargen-Tettnang daraus ein 25:27. Von starken Paraden angetrieben, hängten sich besonders Benjamin Behr, Marc Dreher und Fabian Stieger trotz teils enormer körperlicher Beschwerden im Angriff rein. Mit schnellen Spielzügen und im Eins gegen Eins drehte die Mannschaft das Spiel, und hinterher schwärmte Heino Stieger: "Es war ein Kraftakt, die Jungs waren dermaßen voll mit Adrenalin ..." Nach einer berechtigten roten Karte für Benjamin Behr und den Langenauer Anschlusstreffer traf Markus Wuhrer 15 Sekunden vor Schluss zum 28:26-Endstand aus HSG-Sicht - die Entscheidung in diesem Spiel und auch im Abstiegskampf, zumindest aus Sicht von Langenargen-Tettnang.
Mit ihrer Leistung haben die HSG-Spieler unter Beweis gestellt, dass sie in die Bezirksliga gehören. Vor allem kämpferisch wusste Langenargen-Tettnang zu überzeugen in einer Partie, die ansonsten von Härte und Nervosität geprägt war. Beide Teams wussten: wer gewinnt, bleibt drin. Vielleicht besitzen so ein Spiel, so eine Leistung Strahlkraft bis in die neue Saison hinein. Was bis dahin passiert, weiß keiner - nur dass man weiter in der Bezirksliga spielt.
HSG: Dennis Sebastian D'Argento, Alfons Müller, Stefan Trick; Benjamin Behr (5/3), Urs Biermann (1), Marc Dreher (6), Adrian Krauß, Manuel Reggoldt, Sebastian Schwärzler, Fabian Stieger (8), Markus Wuhrer (4), Christian Zocholl (4/1).