Bei der HSG Langenargen-Tettnang herrscht nach der 17:36-Niederlage in Weingarten vom Samstag Unsicherheit, wie man mit der Situation nach vier Pleiten aus vier Bezirksliga-Spielen am besten umgehen soll. Dass das Team im Schnitt mehr als 30 Gegentore pro Partie kassiert, beunruhigt Heino Stieger dabei viel weniger als der Umstand, dass die HSG mit einer Leistung wie der vom Samstag "in der Bezirksliga nichts zu suchen hat." Das Saisonziel heißt Klassenerhalt - wie man es erreichen soll, ist zumindest für Stieger völlig ungewiss.
In Weingarten haperte es an allen Ecken und Enden. Zu viele Pässe kamen nicht an, vier Siebenmeter wurden vergeben, auf der anderen Seite war fast jeder Weingärtner Wurf ein Treffer - und mit Philip Klingseisen und Jonas Werner hatten die Gegner ganz anders als die HSG zwei wirklich durchschlagkräftige Angreifer im Angebot. Aus dem HSG-Rückraum hingegen kam, mit Ausnahme von Fabian Stieger (sieben Tore) kaum Druck.
Über 11:5 und den Halbzeitstand 15:6 zog Weingarten davon, Langenargen-Tettnang hatte wenig Substanzielles dagegenzusetzen. Er müsse sich bei den zahlreichen mitgereisten Zuschauern entschuldigen, sagte Heino Stieger nach der Partie. Gegen Ende wechselte er fröhlich durch, was sicher auch noch zur deutlichen Niederlage beitrug.
Weingarten sei zwar wie erwartet nicht mehr so gut gewesen wie in der Vorsaison, sagte Stieger. Doch auch die HSG kam längst nicht an die Leistung heran, mit der im Vorjahr auch gegen Weingarten ein starker Auftritt gelang: "Weingartens Torwart hat den Ball bei unserem Abschluss mehrmals einfach gefangen." Ob man nun auf Routiniers setzt, auf die Rückkehr von Alexander Merath oder eine wundersame Wende - das muss die HSG selbst entscheiden.
HSG: Dennis Sebastian D'Argento; Christian Brandt (1), Matthias Brugger, Martin Franke (2), Valentin Hirsch (1), Marius Längin (1), Markus Maag, Jonathan Marceau, Manuel Reggoldt, Fabian Stieger (7), Simon Witzke (1), Markus Wuhrer (2), Christian Zocholl (2/1).