WANGEN (jgp) – „Wir wollten das Geschenk nicht annehmen“, sagte Stephan Kummer, der Trainer der HSG Langenargen-Tettnang, nach dem 22:23 seiner Elf bei Wangen II.
Die HSG hatte sich einiges ausgerechnet vor ihrem dritten Spiel in der Bezirksliga-Saison: Wangen II gilt als Konkurrent um den Klassenerhalt, die Mannschaft wurde seit dem gemeinsamen Aufstieg aus der Bezirksklasse im Frühjahr deutlich umgebaut – insbesondere die jungen Spieler wurden in die erste Mannschaft verschoben.
Am Sonntagnachmittag entwickelte sich ein torarmes Spiel, die Seiten wurden beim Stand von 9:10 aus Langenargen-Tettnanger Sicht gewechselt – was für die Torhüter auf beiden Seiten und eine schwache Chancenauswertung spricht. Den zwischenzeitlichen 15:12-Vorsprung in der zweiten Hälfte nutzten die Gäste nicht, um die Partie zu entscheiden. Im Gegenteil: Die HSG nutzte etliche Chancen nicht, kassierte unnötige Zeitstrafen und Wangen zog auf 21:18 davon. Kurz vor Schluss hatte sich Langenargen-Tettnang wieder auf 22:22 herangekämpft, war aber erneut in Unterzahl und kassierte das 22:23 zum Endstand. Den letzten Wurf nahmen die Gäste bereits 15 Sekunden vor Schluss, zumal wenig überlegt – das war’s.
Man sei einfach die weniger clevere Mannschaft gewesen, bilanzierte Stephan Kummer nach der Partie, zumal in den spielentscheidenden Momenten. Dass die Schiedsrichter „auch nicht gerade auf unserer Seite waren“ und Ben Jedlicsek mit einer tiefen Risswunde am Zeigefinger ins Krankenhaus kam, lässt Kummer als Ausrede nicht gelten. „Wir hätten Wangen locker schlagen müssen. Das tut mir echt weh.“ Zumal nach den vergleichsweise einfachen Gegnern zum Auftakt nach der anstehenden dreiwöchigen Spielpause mit Vöhringen II und Weingarten andere Kaliber warten. Aus dem Wangen-Spiel werde die Mannschaft hoffentlich lernen, „wie konzentriert man in ein Spiel gehen muss“.