LANGENARGEN (jgp) – Noch deutlicher hätte die HSG Langenargen-Tettnang am Samstagabend kaum in der Außenseiterrolle sein können: das bislang punktlose Schlusslicht der Handball-Bezirksliga empfing den Tabellenführer Weingarten, der alle bisherigen Spiele gewonnen hatte. Aber siehe da: von diesem Unterschied war im Sportzentrum nichts zu merken. Umso ärgerlicher ist die 21:22-Heimniederlage.
Langenargen-Tettnang ging Mitte der ersten Halbzeit (vom anfänglichen 1:0 abgesehen) erstmals in Führung. In der Abwehr stand die HSG von Anfang an hervorragend, im Angriff machten die Gastgeber aus dem Rückraum beständig Druck. Dank der Tore von Christian Zocholl und Alexander Meier stand zur Halbzeit eine 11:8-Führung. Dass der Tabellenführer und Aufstiegskandidat zur Halbzeit nur acht Tore erzielt, ist bemerkenswert.
Die Führung der Gastgeber hielt bis kurz vor Schluss. Auf Weingärtner Seite war es aus dem Rückraum vor allem Holger Höhn, der zunehmend erfolgreich die Initiative ergriff. In der ersten Halbzeit hatte Langenargen-Tettnang – wo ja Trainer Heino Stieger und dessen Sohn Fabian noch vor einem Jahr selbst beim TVW aktiv waren – das Weingärtner Tempospiel antizipiert und effektiv gestört. Mit zunehmender Spieldauer schwanden bei der HSG die Kraftreserven, „und Weingarten war teilweise cleverer“, gab Heino Stieger nach dem Spiel zu. Das heißt konkret: Langenargen-Tettnang war kurz vor Spielende zwei Tore vorn, vergab aber freistehend am Kreis. Weingarten hingegen kam eine Minute vor Schluss über Linksaußen zum 22:21-Siegtreffer.
Bei der HSG ärgerte man sich natürlich – versucht aber, nach vorn zu blicken. „Wir haben uns in den letzten Spielen kontinuierlich gesteigert“, sagt Trainer Sieger. Er beklagt auch, dass ihm die personellen Alternativen fehlen – unter anderem wegen der Verletzung von Kreisläufer Markus Wuhrer. Trotzdem: „Nächste Woche gegen Vöhringen II sind die ersten Punkte fällig“, sagt Stieger. Er habe es zwar selbst erst einmal erlebt, mit so vielen Niederlagen am Stück in die Saison zu starten. „Aber die Stimmung ist trotzdem richtig gut.“
HSG: Dennis d’Argento, Schahrokh Kaiser; Dominik Behr (2), Marc Dreher (3), Alexander Meier (5), Alexander Merath (3), Alexander Schulze, Sebastian Schwärzler (1), Fabian Stieger, Christian Zocholl (7).
