Tettnang sz Mit dem TSV-Erlebnistag am Samstag hat der TSV Tettnang nach über einem Jahr Vollsperrung die Carl-Gührer-Halle offiziell wieder eröffnet. Nach dieser langen Zeit des Stillstandes demonstrierten die Veranstalter mit einem actionreichen und sportartenübergreifenden Programm bewusst, wie viel Leben der Sport in die Halle und somit auch in Tettnangs Bevölkerung bringt. Die offizielle Eröffnung übernahmen Bürgermeister Bruno Walter, TSV-Vorstand Harald Franzen und – für die Tettnanger Schulen – Christine Hild als stellvertretende Schulleiterin des Montfort-Gymnasiums. Bruno Walter ließ zunächst das Jahr Revue passieren. Insbesondere die Erinnerungen an den nächtlichen Telefonanruf im September 2013, der ihn von dem verheerenden Brand in Kenntnis setzte, teilte Walter mit dem Publikum. Sein Dank galt neben TSV-Vorstand Harald Franzen und Siegfried Madlener vom städtischen Bauamt auch allen umliegenden Vereinen, Schulen und letztlich allen TSV-Mitgliedern, die dieses Ereignis möglich machten. Aus Sicht der Schulen berichtete Christine Hild: „Wie so oft spürten wir auch hier erst, was wir an dieser Halle hatten, als sie uns nicht mehr zur Verfügung stand. Insofern sind wir jetzt sehr dankbar dafür, dass unsere Schüler sie nun wieder nutzen können.“ Bevor das „rote Band“ per Scherenschnitt von allen drei Festrednern durchtrennt wurde und Walter einen symbolischen Schlüssel an Schulen und TSV übergab, richtete auch TSV-Vorstand Franzen das Wort an die Gäste. „Wir danken insbesondere den umliegenden Vereinen, die viele TSV-Abteilungen aufgenommen haben und es uns so ermöglicht haben, unseren Sport weiter auszuüben. Das ist nicht selbstverständlich.“ Als kleines Dankeschön überreichte er anwesenden Vertretern dieser Vereine Präsente in Form von Hand-, Basket- und Volleybällen sowie Turnequipment. Das neue Prachtstück konnte dann vom Publikum genauer unter die Lupe genommen und direkt „ausprobiert“ werden. Den Auftakt machte das „Bumperz“-Promispiel mit Vertretern des TSV und der Stadt Tettnang. In durchsichtige, luftgepolsterte Kugeln verpackt, hatten die Spieler bei dieser außergewöhnlichen Art des Fußballs ihren Spaß. Nicht weniger amüsant war das Match, das die Stadt mit 6:5 für sich entschied, für die Zuschauer. Eine Bewegungslandschaft lud insbesondere Kinder dazu ein, die neuen Geräte selbst auszutesten. Die Vorführung der Tettnanger Tae-Kwon-Do-Gruppe, Mitmachangebote der Sportarten Handball und Basketball sowie der Cross-Fit-Wettkampf und die Action-Wall machten dem Anspruch des TSV „gemeinsam bewegen“ alle Ehre.
Nimmermüder Harald Franzen „Es fühlt sich an, wie nach Hause zu kommen“, erzählte der sichtlich erleichterte Harald Franzen zur Wiedereröffnung der Carl-Gührer-Halle. „Es ist schön, dass wieder Leben in diese Halle gekehrt ist.“ Wie ihr Namensgeber hatten sich auch die Stadt Tettnang, die Tettnanger Schulen und natürlich der TSV im zurückliegenden Jahr darum bemüht, die zentrale Sportstätte der Montfortstadt wiederzubeleben und auch während der Sperrung selbst ausreichend „in Bewegung zu bleiben“. Insgesamt 2,3 Millionen Euro flossen in die Sanierung der Halle, was man auf den ersten Blick nur mit geschultem Blick und von innen erkennen kann. „Die Decke, die Lüftung, die Beleuchtung, die Brandschutzvorrichtung und vor allem sämtliche elektrische Installationen wurden neu gemacht“, so Bürgermeister Walter. Neben den Kosten für die Sanierung am Gebäude selbst gab es ebenfalls erhebliche Aufwendungen für die kaputten (Turn-)Gerätschaften. „Die Turngeräte waren im Grunde ein wirtschaftlicher Totalschaden, sie mussten fast komplett neu angeschafft werden“, sagte TSV-Vorstand Franzen.
Tettnang - Die Tettnanger Carl-Gührer-Halle ist nach der Sanierung offiziell eröffnet worden. Nun ist wieder Platz für Sport und Spaß: Bei dieser Gelegenheit zeigte der TSV Tettnang seine Leistungsfähigkeit.
Am Ende waren sie nicht mehr zu halten: Während noch die letzten Worte gesprochen wurden und das Orchester der Realschule ein zweites Stück spielte, enterten die ersten Kinder schon die attraktive Bewegungslandschaft im vorderen Hallendrittel. Der TSV Tettnang hatte am Samstag anlässlich der offiziellen Eröffnung der Carl-Gührer-Halle nach der einjährigen Sanierungspause zum Erlebnistag geladen und mit einem abwechslungsreichen Programm seine ganze sportliche Vielfalt gezeigt.
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Aber erst einmal kam eben der offizielle Teil. Bürgermeister Bruno Walter schilderte in seiner Ansprache, wie er Nacht vom 28. September 2013 erlebt hatte. Damals wurde an der Halle Feuer gelegt. Es sei zunächst nicht absehbar gewesen, dass die Tettnanger Schulen und der TSV ein ganzes Jahr auf diese wichtige Sportstätte würden verzichten müssen. Die Verwaltung entschied sich, nicht nur die durch den Brand entstandenen Schäden zu sanieren, sondern auch die in die Jahre gekommene Haustechnik samt Brandschutzeinrichtung zu modernisieren. „Nun haben wir eine Halle bekommen, die den Ansprüchen von Schule und Verein voll gerecht wird“, sagte Walter. Er bedankte sich vor allem bei seinem Projektleiter Siegfried Madlener, der die Sanierung umsichtig geplant und geleitet hatte, und bei TSV-Geschäftsführer Harald Franzen, der sich in vielen Stunden Arbeit und in vielen Gesprächen für ein optimales Ergebnis eingesetzt hatte. Auch Christine Hild vom Montfort-Gymnasium als Vertreterin der Schulen und Harald Franzen betonten das gute Miteinander zwischen Schulen, Verein und Stadt. Franzen bedankte sich auch bei Vertretern anderer Sportvereine aus den umliegenden Gemeinden, die dem TSV mit Hallen- und Trainingszeiten in seiner misslichen Lage sehr geholfen hatten. Und dann gehörte die Halle endlich den großen und kleinen Sportlern, die während der Vorführungen der einzelnen Vereinsabteilungen nicht nur einiges zu sehen bekamen, sondern sich auch selbst ins Zeug legen konnten. Auch Bruno Walter hatte sein Sportsäcklein geschultert und lief nun zusammen mit seinen Mitarbeitern Gerd Schwarz und Hans-Jürgen Pfister sowie mit Gemeinderat Hans Schöpf auf dem Spielfeld auf, um in einem Bubble-Fußballspiel gegen eine TSV-Auswahl aus Harald Franzen, Oliver Schneider, Norbert Sinnstein und Julian Locher anzutreten. Dabei steckten die Spieler in großen, luftgefüllten Kugeln und rempelten sich naturgemäß ständig über den Haufen. Den Sieg und einen Fußball als Preis trug die Auswahl der Stadt nach einem schweißtreibenden 6:5 davon. Der mittlere Hallenteil war als Vorführfläche den Vereinsabteilungen vorbehalten. Ob Taekwondo oder Handball, Basketball oder Turnen: Der TSV nutzte die Plattform des Erlebnistages optimal, um Vielfalt und Leistungsfähigkeit zu zeigen und machte so Lust, Sport zu treiben. So wie viele Besucher hatte die Tettnangerin Silvia Bebek mit der ganzen Familie den Tag zum Schnuppern genutzt und sich gezielt über die Angebote informiert. Ihr vierjähriger Sohn Nils, befragt darüber, wie es ihm gefallen habe, hatte da nur einen Kommentar parat: „Gut!“. Es war allerdings nicht auszumachen, ob er nicht vielleicht auch der Apfelkuchen auf dem Teller vor ihm gemeint haben könnte.
Carl-Gührer-Halle Nach einer Brandstiftung in der Nacht vom 28. September 2013 wurde die Halle umfassend saniert und modernisiert. Die Halle bekam eine ballwurfsichere Decke, die Lüftungs- und Heizungstechnik sowie Elektrik und Wärmedämmung wurden auf Vordermann gebracht. Nach der Planungsphase begann die Sanierung im Mai, genau ein Jahr nach der Schließung wurde die Halle Ende September zur Nutzung freigegeben. Die Maßnahmen kosteten 2,3 Millionen Euro, die Brandschutzversicherung übernimmt davon 780 000 Euro. (ela)
