Aufgrund der noch offenen Fragen bezüglich des Baugrundes sowie des Naturschutzes wird jetzt für die neue Sporthalle wieder der Standort der Stadthalle ins Spiel gebracht.
Ich frage mich: Sind die Unterlagen von SportConcept von den Gemeinderäten vollumfänglich gelesen und verstanden worden? Wurden in den Fraktionen auch die Entwicklungsmöglichkeiten und das Verkehrskonzept berücksichtigt?
In diesem Konzept wurde der Standort Stadthalle bereits untersucht und aus guten Gründen verworfen. Dieser Standort würde mehr Grundfläche als die heutige Stadthalle benötigen, da die Grundfläche einer 3+1-Halle deutlich größer ist. Zudem legt SportConcept dar, welche zukünftigen Gestaltungsräume mit dem Bau der Sporthalle in den Hang möglich sind.
Davon unabhängig: Hallen, die in einen Hang eingebaut werden, sind thermisch im Sommer wie auch im Winter günstiger bezüglich der Energiekosten. Die neue Sporthalle, die Carl-Gührer-Halle sowie das Stadion können barrierefrei erreicht werden. Es sind von außen zugängliche Umkleideräume und Sanitäranlagen für das Stadion eingeplant.
Kommt der neue Standort zum Tragen, müsste dazu ein weiterer Bau im Stadion realisiert werden um wieder Umkleiden für die Sportler zur Verfügung stellen zu können. Heute müssen sich die Sportler in der Carl-Gührer-Halle umziehen. In Stroßzeiten und bei Sportveranstaltungen reichen diese nicht aus. Es gibt Wochenenden, bei denen in der Carl-Gührer-Halle und gleichzeitig im Stadion eine Sportveransaltung statt findet. Diese Kosten des zusätzlichen Gebäudes sowie die Bariererfreiheit sind bei der Standortauswahl mitzubetrachten.
Die Parkplatzsituation am Manzenberg könnte durch die bebaubare Hallendecke übergangsweise entlastet werden bis die Fäche der alten Stadhalle als Parkraum freigegeben wird.
Damit lassen sich folgende Punkte umsetzen:
- optimierte Anlieferung der Mensa
- reduzierte Gefährdung der Radfahrer
- Entlastung der Anwohner
- Parkmöglichkeiten für Lehrkräfte, Eltern, Sportler und Zuschauer
- Absetzstelle für Kinder, die von ihren Eltern mit dem Auto gebracht werden müssen
Ebenfalls könnte ein zweiter „roter Platz“ auf der Zusatzhalle - und somit lärmtechnisch abgeschirmt zu den Anwohnern - eingerichtet werden. Durch die Gesamthöhe bietet es sich förmlich an, im Aufgangsbereich der Halle Klettergriffe zu setzen.
Und schließlich besteht auf dem Dach der neuen Sporthalle im Hang die Möglichkeit, später die Grundschule/ein Werkstatthaus zu realisieren. Diese Gebäude später dann doch in den Hang zu bauen da es keinen anderen Standort mehr gibt wiederspricht jeglicher Logik und auch die Personen, die diese Gebäude nutzen werden nicht alle mit dem Fahrrad oder zu Fuß kommen und erfordert somit Parkraum.
Der Verbund der Hallen schafft für die Schulen und Vereine eine einmalige Möglichkeit Veranstaltungen zu planen, die nur in einem Hallenverbund organisatorisch mit viel geringerem Aufwand möglich sind bzw. überhaupt erst in Tettnang durchführbar sind. .
Wenn Tettnang diese einmalige Chance für den Campus Tettnang nicht nutzt, werden wir alle in Zukunft mit sehr vielen und teuren Kompromissen leben müssen – falls die überhaupt noch realisiert werden können.
Bei dieser Investition geht es um die Zukunft von Tettnang und der wachsenden Bevölkerung und nicht um das Hier und Jetzt.
Harald Franzen, Tettnang, Geschäftsführer des TSV Tettnang