An die 200 geladene Gäste haben im Rittersaal des Neuen Schlosses einen ganz besonderen Geburtstag gefeiert: Der größte Verein der Stadt, der TSV Tettnang, feierte sein 175-jähriges Bestehen mit einem bunten Programm.
Neben Sportlern und ihren Angehörigen waren zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten aus den Württembergischen Sportverbänden der Einladung gefolgt. Vorstandsmitglied und Moderator Jürgen Weißenrieder gab nach seiner Begrüßung die Bühne frei für den A-Capella-Chor GehörGäng unter der Leitung von Eva Frisch, der den musikalischen Part des Abends innehatte.
Der Chor gratulierte dem TSV mit einem „Happy Birthday lieber TSV“ und überreichte Jürgen Weißenrieder eine „nachhaltige und praktische“ Geburtstagstorte aus Toilettenpapierrollen. Auf einen kurzen Programmüberblick von Geschäftsführer Harald Franzen folgte ein Podiumsgespräch, in den einige Schätzfragen über Ereignisse vor und nach der Gründung des TSV im Jahr 1848 eingeflochten waren.
Mit dabei waren die Präsidentin des Sportkreises Bodensee, Eveline Leber, TSV-Schirmherrin Verena Bentele, Tettnangs Bürgermeisterin Regine Rist und Harald Franzen. Eveline Leber erklärte die vielfältigen, wichtigen Aufgaben des Sportkreises Bodensee, der die Sportvereine in nahezu allen Bereichen unterstützt.
„Wie bekommst du deinen Job und den Sport unter einen Hut?“, lautete eine Frage an die ehemalige erfolgreiche Biathletin, Skilangläuferin und seit 2018 VdK-Präsidentin Verena Bentele. Sport mache sie frühmorgens und am Wochenende, erklärte sie. Außerdem würde sie gerne die Olympischen Spiele nach Tettnang holen, verriet sie - das hätte sicher eine Verbesserung bei den Sportstätten zur Folge.
Bürgermeisterin Regine Rist erklärte, dass sie Sport als sehr wichtig ansehe und selbst eher am Abend und am Wochenende aktiv sei. Sie liebe wandern und Mountainbike fahren. Am TSV bewundere sie die riesige Bandbreite an sportlichen Angeboten, vor allem auch beim Jugendsport. Auch sie wünsche sich platzmäßig eine Verbesserung der Situation in Tettnang, fügte sie an.
Harald Franzen äußerte sich glücklich über die Freude der Menschen an gelungenen Veranstaltungen. Außerdem liege ihm am Herzen, junge Menschen für den Sport zu gewinnen, sagte er. Im zweiten Teil der Gesprächsrunde gaben einige Vereinsmitglieder Einblicke in die Geschichte des Vereins.
Rudolf Künstler, der zu den erfolgreichen „Alt-Fechtern“ zählt, berichtete von seinen Erlebnissen und erinnerte sich an den Beginn des Fechtens in Tettnang. Trainiert habe man damals im Keller der Schillerschule. Jung-Fechter Alexander Neumeister machte jungen Sportlern Mut, die Angebote des TSV zu nutzen und Neues auszuprobieren. Neumeister hat in diesem Jahr in der Landesmeisterschaft die Bronzemedaille im Florett-Fechten errungen.
Als gut eingespieltes Schiedsrichterinnen-Team unterwegs sind Maike Merz und Tanja Kutter, die ebenfalls auf der Bühne von ihren sportlichen Erlebnissen berichteten. Die beiden pfeifen bei männlichen und weiblichen Handballspielen und waren schon bei der WM dabei. Frauenfußball-Trainerin Karin Rasch-Boos erklärte, dass sie beim Frauenfußball eine gute Entwicklung sehe. Es gebe beim TSV schon einen großen Zulauf und viele interessierte Mädchen.
Anschließend gab es viele lobende Worte, Urkunden und Präsente für den Verein. Dies unter anderem von Eveline Leber, Karl Binder, Vizepräsident des Schwäbischen Turnerbundes und Turngau Oberschwaben sowie Andreas Felchle, Präsident des Württembergischen Landessportbunds. Klaus Moosmann vom Vorstand des Württembergischen Fußballverbands und Ralf Hoppe, Vizepräsident des Volleyball-Leistungsverbands Württemberg, schlossen sich mit den besten Wünschen an.
Quelle: SZ, Anett Rössler